Tickende Zeitbombe: Die Existenz irreversibler Klima-Kippunkte
Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine planetarische Schwelle existieren könnte, die, wenn sie überschritten wird, eine Stabilisierung des Klimas verhindert. In anderen Worten: Wenn wir das Zwei-Grad-Ziel überschreiten, wird die Erde immer wärmer. Und dies wäre nicht mehr rückgängig zu machen.
Der Pfad, den die Erde in diesem Zusammenhang bestreiten würde, würde durch starke biogeophysikalische, sich selbst verstärkende Rückkoppelungen angetrieben und irreversibel sein, selbst wenn Emissionen reduziert werden würden. Dieser Schwellenwert könnte bereits bei einem Temperaturanstieg von 2°C über dem vorindustriellen Wert liegen. 1
Szenarien, welche die aktuellen nationalen Anstrengungen bis 2030 nachbilden, resultieren in einer Erderwärmung von ca. 3°C bis 2100 mit zusätzlicher nachträglicher Erwärmung. 2
Beim aktuellen CO2 Emissions-Kurs dürfen noch knapp 349 Gigatonnen CO2 emittiert werden (Stand: September 2019), um die 1,5°C Grenze nicht zu überschreiten. Da im Durchschnitt jedes Jahr 42 Gigatonnen an die Atmosphäre abgegeben werden, wird diese Menge in weniger als neun Jahren verbraucht sein. 3
1 Steffen, Will / Rockström, Johan / Richardson, Katherine: "Trajectories of the Earth System in the Anthropocene" 14.8.2018
2 Intergovenmental Panel on Climate Change: "Global Warming of 1,5°C" 2018
3 Mercator Research Instutute on Global Commons and Climate Change: "So schnell tickt die CO2-Uhr" 9.2019