Hoher Fleischkonsum: Fakten, die auf den Magen schlagen

Was früher nur einmal wöchentlich in Form eines Sonntagsbratens auf den Teller kam, hat sich mittlerweile auf dem alltäglichen Speiseplan etabliert. Seit den Sechzigerjahren hat sich die weltweite Fleischproduktion pro Kopf mehr als verdoppelt. Und dies schlägt sich enorm in den Klimabilanzen nieder.

Weltweit werden ca. 1,6 Milliarden Rinder und Hausbüffel gehalten. Und diese brauchen Land. Viel Land und viel Futter.1

Doch nicht nur das, denn der weite Weg vom Anbau des Viehfutters über die Haltung der Schlachttiere bis zur Produktion der Fleischerzeugnisse jagt tonnenweise Treibhausgase in die Atmosphäre. Diese ließen sich laut einer Studie um fast 80 Prozent senken, wenn die Menschheit bis 2050 nur 15 Prozent ihrer Ernährung aus tierischen Kalorien beziehen würde.2

Ebenso fließen riesige Mengen an Wasser in die Produktion rein. Ein Rinder Steak benötigt bei seiner Produktion so viel Wasser, wie eine Person in Österreich im Durchschnitt innerhalb drei Wochen verbraucht.3

Die meisten Mastrinder fressen Kraftfutter aus Mais, Soja, Weizen und anderem Getreide, das auf Ackerflächen wächst, die der direkten Lebensmittelproduktion somit verloren gehen. Das bedeutet, dass man zur Fleischerzeugung und zum Verzehr mehr Energie aufwenden muss als bei einem direkten Verzehr der Pflanze. Die Nutztiere verzehren mit 4,6 Milliarden Tonnen Futter viermal so viel wie ca. 7 Milliarden Menschen. 1

Soja wird in Europa kaum angebaut. Das meiste wird aus Südamerika importiert und ca. 80 Prozent finden als Viehfutter Verwendung.
Zwischen 1960 und 2009 ist die Sojaproduktion von ca 24 Mio. Tonnen auf über 230 Mio. Tonnen gestiegen. Somit ist die Anbaufläche von etwa 24 Mio Hekatr auf 100 Mio. Hektar ausgeweitet worden, wofür gigantische Wald- und Savannenflächen gerodet werden.4

1 WWF: "Fleisch frisst Land" 2014

2 Weindl, Isabelle / Popp, Alexander / Bodirsky, Benjamin Leon: "Livestock and human use on land: productivity trends and dietary choices as drivers of future land and carbon dynamics" 12.2017

3 Die Umweltberatung: "20 Badewannen Wasser für ein Rindersteak" 9.7.2019

4 WWF: "Soja als Futtermittel

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