Steinböcks Sonnen-Strom

HS 35Kabarettist Herbert Steinböck machte aus einer uralten Bäckerei ein energieeffizientes Familiennest – und hilft mit seiner PV-Anlage, die Klimaziele zu erreichen.

Ein „Hund“ der futuristischen Art hat im Entrée von Herbert Steinböcks Künstlerdomizil sein Platzerl: Der „PowerDog“ wacht über den Energiehaushalt des historischen Gebäudes in St. Andrä/Wördern. Das Display leuchtet bunt – und zeigt, dass die Photovoltaikanlage gerade 1.700 Watt Sonnenstrom produziert.

 

Sonnenstrom

Steinböcks 28 m² große PV-Anlage ist südseitig ausgerichtet. „Bei guter Sonne erzeuge ich 3.700 Watt Strom“, sagt der Bühnen- und TV-Star stolz, und streichelt das Display: „Der Power­Dog zeigt mir, wie viel Geld ich fürs Einspeisen bekomme, und entscheidet, ob wir einspeisen oder Haushaltsgeräte mit Sonnenstrom betreiben.“ Gespeichert wird der Sonnenstrom mittels Wärmepumpe als Warmwasser. „Da kann ich in der Nacht damit duschen, heizen, oder kühlen“, erklärt der Comedian – der sich prinzipiell gerne auch eine Speicher-Batterie zulegen würde. „Am Abend mit selbst gemachtem Sonnenstrom fernschauen, das wär’ klasse. Um das finanziell sinnvoll zu betreiben, bräuchte es aber mehr Förderungen.“ Dennoch ist Herbert Steinböck überzeugt: „Wenn man Sonnenenergie sinnvoll einsetzt, rentiert sich die Anlage.“

„Ja, ich kann!“

HS 10Der Publikumsliebling hat auf dem Dach seines Hauses auch eine thermische Solaranlage zur Warmwasser-Erzeugung. Als Antwort auf die Frage nach dem Warum erzählt er von der Geburt seiner Tochter Klara anno 2004: „Als dieses Kind an meiner Brust lag, dachte ich: Kann ich als einzelner kleiner Herbert etwas tun, damit unsere Welt lebenswert bleibt?“ Er ist überzeugt: „Ja! Jeder Einzelne kann etwas zum Klimaschutz beitragen.“ Und damit auch zum Erreichen der Klimaziele.

Klimaziele 2030

Bis zum Jahr 2030 soll Österreich rund acht Millionen Tonnen CO2 einsparen. So sieht es die Klima- und Energiestrategie vor. 2019 wurden durch Photovoltaik 0,7 Mio. Tonnen CO2 eingespart. Laut Angaben des Bundesverbands PHOTOVOLTAIC AUSTRIA (PV Austria) beträgt die per Ende 2019 österreichweit installierte PV-Leistung rund 1,7 GWp. Bis 2030 sollen die Kapazitäten um über 11 GWp auf 13 GWp erhöht werden. „Diese Steigerung kann gelingen, wenn alle Hebel auf ‚Go‘ gestellt werden“, sagt PV Austria-Sprecherin Judith Pospischil. Die PV-Expertin fordert: mehr Informationen zum Thema, schlankeres Genehmigungsprozedere, eine PV-Verpflichtung im Neubau.

Wohnkomfort

Dass der Klimawandel längst Realität ist, weiß Herbert Steinböck. Im Dachgeschoß seines Hauses ist davon kaum etwas zu spüren: Der 4,70 m hohe, lichtdurchflutete 80-m2-Raum vereint Küche, Essbereich, Wohnzimmer – und ist zu jeder Jahreszeit angenehm temperiert. Die PV-Anlage fungiert an heißen Tagen als eine Art „ökologische Klimaanlage“: Kühlt mit Sonnenenergie Wasser ab, pumpt es in die Wandheizung. Vollautomatisch. „Wenn’s mich freut, kann ich mit dem Smartphone nachjustieren, egal, wo ich gerade bin“, erklärt Steinböck. Technikfan ist er keiner. „Ob mein Handy toasten kann, oder nicht – wurscht. Ich will nur, dass es mir jemand deppensicher erklärt, und dass es dann geht.“

Für die Zukunft

Etwas für die Zukunft zu tun entspricht Steinböcks Naturell: „Viele glauben, die ganz Lustigen sind in Wirklichkeit urtraurig“, sagt er. „Dieses Klischee bediene ich nicht. Ich bin auf der Sonnenseite zu Hause und lebe zukunftsorientiert.“ Und wenn es ihm einmal nicht so gut geht? Der Comedy-Star überlegt. „Den Menschen Spaß zu geben, das ist eine Gabe, die ich gerne nütze. Wenn ich auf der Bühne merke, ich unterhalte die Menschen, geht es mir besser.“ Nächste Gelegenheit, ihn live zu sehen: am 19. 11. im Casanova Wien, bei der Fernsehaufzeichnung von ServusTV.

Von Wolfgang Knabl

www.herbertsteinboeck.com

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